Anhänger 1631104753

Das Museum Sattlergasse 12.
Dr. Gerhard Kittelberger

Den Anstoß zur Entstehung einer heimatgeschichtlichen Sammlung in Ofterdingen gaben im Spätsommer und Herbst 1997 Gespräche zwischen Bürgermeister Joseph Reichert, Fronmeister Otto Futter und Kurt Renz vom Obst- und Gartenbauverein. Es wurde vorgeschlagen, die leerstehende Scheuer Sattlergasse 12, die sich im Besitz der Gemeinde befindet, für die Präsentation von gesammelten landwirtschaftlichen Geräten zu nutzen. Diese  Geräte, darunter eine Putzmühle, eine Dreschmaschine sowie eine Obstmühle und eine Saftpresse zur Mostherstellung, befinden sich im Besitz der Gemeinde, für die sie Fronmeister Otto Futter in Verwahrung genommen hatte, sowie des Obst- und Gartenbauvereins.

Die Scheuer sollte zunächst auf Grund baulicher Schäden und Nutzlosigkeit abgebrochen werden. Dem stand einmal die Meinung einiger Gemeinderäte entgegen, die den Reiz des Bauensembles in der Sattlergasse erkannten. Zum andern hätte sich der Abbruch wegen der angebauten Nachbarscheuer schwierig gestaltet. So blieb sie - wenn auch durch die Sperrung der Gasse fast neun Jahre lang als Schandfleck markiert - erhalten. Der Gemeinderat beschloss im Juni 1996, die Scheuer zu sanieren, erste Maßnahmen zur baulichen Wiederherstellung begannen.

Den Startschuss zur Gründung des Arbeitskreises Sattlergasse gab Bürgermeister Reichert durch den Aufruf im "Gemeindeboten" vom 17. Dezember 1997. Er nahm darin Bezug auf die bereits laufenden Sanierungsarbeiten an der Scheuer Sattlergasse 12 und gab die Absicht bekannt, in ihr eine Sammlung alter landwirtschaftlicher Geräte aufbauen. Alle Interessenten wurden in den Bauhof eingeladen und aufgefordert, bei deren Restaurierung mitzuarbeiten. Schnell sammelten sich um die Männer der ersten Stunde,  Otto Futter, Gerhard Hibbeler und Kurt Renz die ersten Mitglieder des sich nun bildenden „Arbeitskreises Sattlergasse 12“. Regelmäßiges Arbeitstreffen fand vom 7. Januar 1998 an immer mittwochabends im Bauhof statt.Jetzt trifft sich der Arbeitskreis immer donnerstags von 16:00-18:00 Uhr im Museum.

 

gründer 

Arbeitskreis der ersten Zeit: 

vl: Dr. Gerhard Kittelberger, Ernst Riehle, Otto Futter, Karl Lutz, Helmut Mössner, Wolfgang Bramberger, Gerhard Hibbeler, Kurt Renz, Bernhard Schmied, Otto Fauser.

Nach weiteren umfangreichen Bauarbeiten zur Sanierung des Gebäudes durch die Gemeinde konnte im Sommer 1998 die Inneneinrichtung beginnen. Nun wurde auch die Öffentlichkeit auf das Entstehen des Museums aufmerksam, und zahlreiche Einwohner spendeten Ausstellungsstücke. So ließ sich museale Präsentation von immer mehr Wohn- oder Arbeitsbereichen planen, was Erweiterungen der nutzbaren Flächen durch den Einbau von Zwischengeschossen erforderte. Diese  Arbeiten, die hauptsächlich der Arbeitskreis leistete, nimmt den Winter 1998/99 in Anspruch. Im Frühjahr 1999 ließ die Gemeinde auf dem Vorplatz des Museums einen alten Brunnentrog samt gusseiserner Säule aufstellen, erst im Frühjahr 2000 kam seine Neugestaltung mit Pflasterung und Lindenbaum hinzu.

Eine neue Herausforderung bot sich bereits im nächsten Jahr an, als die 1969 noch stehende Industriedampfmaschine von 1940 des ehemaligen Stielwerks Albert Hausch & Söhne für das Museum gesichert wurde. Den notwendigen Mittel für den Erwerb, und der Notwendigkeit des Ausbaus der angrenzenden Scheuer, stimmte der Gemeinderat im November 2000 zu. Die umfangreichen Arbeiten des Innenausbaus und des Aufbaus der Ausstellungsmaschine, der Dampfmaschine, durch den Arbeitskreis dauerte durch das Jahr 2001 bis zur Neueröffnung des Museums am 13. Juli 2002. Das Museum hatte damit seine endgültige Form einschließlich der Toilettenanlage gefunden. Zum Arbeitskreis gehörten damals im Jahr 2002 die 10 Mitglieder: Wolfgang Bramberger, Otto Fauser, Otto Futter, Gerhard Hibbeler, Gerhard Kittelberger, Karl Luz, Helmut Mössner, Kurt Renz

 

Arbeitskreis2024 web

Der aktuell aktive Arbeitskreis:

v.l. Kurt Renz, Horst Wiech, Oliver Wiens, Michaela Wiens, Willy Haussmann, Manfred Hausch, Werner Gimmel, Markus Bürker.        

Der Ruf der Ofterdinger Museumsscheuer, mit zu den lebendigsten Heimatmuseen im Landkreis Tübingen zu gehören, begründet hauptsächlich auf den häufigen Sonderausstellungen. Seit der Neueröffnung des Museums im Jahr 2002 hatten diese folgende Themen:

2002 Fotoausstellung „Ofterdingen gestern und heute“

2003 „Weihnachtskrippen“

20042004 „Hüt und Häs“

20052005 „Polizeiuniformen“

 

20062006 „Spielsachen – es war einmal…“  mit Kasperletheater im Museum

20072007 „Vom Umsturz zur Währung“  2007 „Landwirtschaft, gestern und heute“

20082008 „Kreationen aus Ton“

20092009 „50 Jahre THW Ofterdingen“

20102010 „Hobby-Handwerk-Kunst“

20112011 „Rund um den Kaffee“

20122012 „Hier spielt die Musik“

Logo20132013 „Messen und Wiegen“

20142014 „150 Jahre FF Ofterdingen“

20152015 „Zeitsprung – Geräte des Alltags“

20162016 „Holz – aus Holz, mit Holz“

20172017 „Telekommunikation“

Logo20182018 „Früher war alles besser“

Logo20192019 „Einfach genial“

Logo Heiße Zeiten12020 Ausgefallen wegen der Coronakrise

Logo Heiße Zeiten12021 „Heiße Zeiten – alle reden vom Klima“

Logo2022

 2022 "Was uns bewegt"

 

 

2023 2023 "3D-Druck"

Titel24 web2024 "Von den Wirtschaftswundern zum Smarthome"

 

 

 

Die Sonderausstellungen leben hauptsächlich von den Tagen der offenen Tür. Sie finden in der Regel an 6 Sonntagen des Jahres statt und nehmen gelegentlich die Form eines kleinen Dorffestes an. An ihnen sind auch zahlreiche Ofterdinger oder auswärtige Vereine oder Gruppen beteiligt. Die Ausstellungseröffnungen wurden oft von Musik begleitet, so vom Kinder- und Gospelchor der Kirchengemeinde, der Bläserklasse und der Trommelgruppe der Burghofschule, dem Musikzug Ofterdingen, dem Spielmannszug Remmingsheim, der Brass Band des THW und dem Bürgergesangverein.Für die Bewirtung konnten ebenfalls Ofterdinger Vereine oder Gruppen gewonnen werden, so die Kirchengemeinde, die Freiwillige Feuerwehr, der Musikzug, der Freundeskreis Burghofschule, der Obst- und Gartenbauverein, der Bürgergesangverein und die Narrenzunft.

Der Arbeitskreis hat in der Vergangenheit mehrfach Auszeichnungen und Preise erhalten. Bereits nach wenigen Jahren des Bestehens wurde er vom Land Baden-Württemberg im April 2000 mit einer hochrangigen Auszeichnung geehrt. Am 9. Dezember 2000 wurde ihm in Fürstenfeldbruck der Konrad-Adenauer-Preis für Kommunalpolitik verliehen. Im Jahr 2009 erhielt er vom Arbeitskreis Heimatpflege im Regierungsbezirk Tübingen in Eglofs den Preis als „Vorbildliches Heimatmuseum“.

Zu erwähnen sind auch die über die Gemeinde hinausreichenden Aktionen des Arbeitskreises. Verein KulturGut, Steinlach-Flyer, CMT Stuttgart

Der Ausbau und die Unterhaltung des Museums erfolgt in ehrenamtlicher Arbeit durch den Arbeitskreis Sattlergasse 12. Zu Anfang im Jahr 2002 zählt der Arbeitskreis 10 Mitglieder. Im Jahr 2024 sind 8 Mitglieder im Arbeitskreis aktiv.